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Alumni-Treffen 2025: Wenn KI auf systemische Perspektiven trifft

Das Alumni-Treffen der jüngsten Ausbildungsjahrgänge in Wien war ein wunderbares Wiedersehen mit einem spannendenden Erfahrungsaustausch unter Gleichgesinnten.  Es war faszinierend zu spüren, wie auch Menschen, die sich noch nie begegnet waren, aufgrund der gemeinsamen Haltung rasch Verbindung zueinander aufbauen konnten.


Auf der inhaltlichen Ebene haben wir ein Experiment gewagt: 20 unserer Alumni's aus dem DACH-Raum erkundeten, wie Künstliche Intelligenz unsere Profession verändert – und wer wir dabei werden. Eine KI war den ganzen Tag über als „systemischer Sparringspartner“ eingebunden: nicht als Gadget, sondern als Reflexionsinstanz. 


Führung in zwei Welten, ein Paradox 

Raymond Engler setzte den Rahmen mit einem Einblick in die Ambidextrie des Führens im zahlengetriebenen Accounting von Swisscom:  

„Es geht um Leadership und Menschen – nicht um Prozesse und schon gar nicht nur um Technologie.“ 

Spannend aus systemischer Sicht:  Führung bedeutet, Menschen zu befähigen, mit neuer Technologie zusammen zu arbeiten.  

Auch Führungskräfte sind Teil des Systems, das sie verändern wollen und damit sind sie immer auch selbst Betroffene. Und das macht Führung genau so anspruchsvoll. «Gelingt es mir, diese Rollen immer in der richtigen Situation bezogen auf den Mitarbeitenden korrekt anzuwenden? Nein. Und trotzdem müssen wir uns als Führungskräfte immer wieder darum bemühen, mit viel Selbstreflexion und Selbstführung.» 


Führung in schwierigen Zeiten und in einem komplexer werdenden Umfeld


Die Führungskräfte und Berater*innen diskutierten im Anschluss vertiefende Fragenstellungen: 

  • Welche Spannungsfelder müssen wir bewusst als Führungskräfte balancieren? 

  • Wofür stehen wir als Führung, wenn es schwierig wird? 

  • Was sind die zentralen Herausforderungen als Führungskraft und was hilft mir sie zu meistern? 

  • Welche konkreten Hebel als Führungskraft gibt es heute – und wo kann KI sinnvoll unterstützen?


Vier Perspektiven auf eine ungewisse Zukunft 


Thomas Hampel  öffnete den Raum für Agentic AI – Systeme, die nicht nur antworten, sondern proaktiv handeln. 

Thema waren geschichtete KI-Architekturen und wie dabei Risiko reduziert werden können. 

„Ich reduziere Risiken, indem ich nicht einen großen Topf mache, sondern verschiedene KI-Assistenzsysteme baue – darüber liegt ein weiteres, das fragt und steuert.“ 

Die Teilnehmenden interessierten sich noch für folgende Fragen: 

  • Wer trägt das Outcome, wenn KI berät? Vorschlag: ein Mehrebenen-Modell – strategische Verantwortung bleibt menschlich, operative wird geteilt. 

  • Brauchen wir einheitliche Standards? Ja – pragmatisch. Grundprinzipien global, Umsetzung lokal. 

  • Kann KI authentische Beziehungsarbeit und Softskills kompensieren? 


Das Hearing: Mensch vs. Maschine? Besser: Mensch & Maschine

Dann die Probe aufs Exempel: Fragen an Thomas und die KI – parallel, live. 

Die Unterschiede waren erhellend: Thomas bot konkrete Tools und Umsetzungsschritte, die KI prüfte Anschlussfähigkeit und Systemdynamiken. Wo er Effizienzgewinne sah, warnte sie vor Kompetenzfallen. Kein Wettbewerb, sondern Komplementarität


Die systemische Pointe 

Was technisch begann, wurde zur systemischen Erfahrung. Die KI war nicht der „bessere“ Berater, sondern ein anderer. Sie kompensierte nicht menschliche Schwächen – sie verstärkte Stärken durch Perspektivwechsel. 

Die vielleicht wichtigste Erkenntnis: KI verändert nicht, was systemische Beratung ist – sie macht sichtbar, was sie sein könnte: aufmerksamer für Muster, neugieriger auf blinde Flecken, mutiger in Hypothesen. 


Die eigentliche Expedition beginnt jetzt


Das Königswieser Alumni-Netzwerk will die Verbindung von systemischer Kompetenz und KI-Möglichkeiten weiter erkunden. Was wird möglich, wenn 40 Jahre systemische Transformationserfahrung auf die KI trifft? 

Ausblick: Das nächste Alumni-Treffen sind im April 2026 und September 2026  (ganztags in Wien) geplant. 




Autoren

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